Der asiatische Raum mit seinen Lebensgewohnheiten ist für die westlichen Zivilisationen bis heute in vielen Punkten ein Rätsel. Nichtsdestotrotz gibt es gerade im Bereich Gesundheit und Prävention Ansätze, die auch im Westen seit vielen Jahren Anklang finden.
Gesund schlafen – die japanische Variante: Tatamimatten bestehen aus Reisstroh, einem natürlichen und langlebigen Material. In Japan werden damit traditionell Wohnräume ausgestattet. Auch hierzulande findet man immer mehr zurück zu natürlichen Wohnmaterialien, denn angesichts steigender Zahlen von Allergikern ist man fast schon gezwungen, nach Alternativen Ausschau zu halten. Gleichzeitig möchte man natürlich auch nicht auf eine stilvolle Einrichtung verzichten. Der exotisch anmutende asiatische Wohnstil ist eine echte Alternative zu synthetischen Teppichen und der klassischen Federkernmatratze.
In Japan werden Schlafzimmer eher spartanisch eingerichtet: Auf dem Boden werden Tatamimatten ausgebreitet. Diese bestehen im Kern aus Reisstroh, der mit sogenanntem Igusa-Gras bespannt wird. Je nach Anspruch können diese Matten bis zu mehre Zentimeter dick sein. Da es sich um ein rein natürliches Produkt handelt, verändert sich im Lauf der Zeit die Farbe. Neue Tatamimatten weisen daher eine grünliche Farbe auf, die sich im Lauf der Zeit zu einem gelblich-bräunlichen Farbton wandelt.
Das Material ist zwar langlebig, aber an sich eher empfindlich. Auch aus diesem Grund betritt man Häuser in Japan in aller Regel ohne Schuhe. In Japan werden, wie normalerweise auch in westlichen Kulturen, die Böden gut gepflegt. Eine allzu starke Abnutzung, die schon ins Verwilderte tendiert, wird daher als nicht schicklich betrachtet. Die natürliche Verfärbung wird hingegen begrüßt, da sie davon zeugt, dass es sich um Leben mit einer Geschichte handelt. Die Größe der einzelnen Matte ist regional unterschiedlich und gilt in der jeweiligen Region auch als Flächenmaß für die Größen von Wohnungen oder Zimmern.
Als Schlafstätte findet man in Japan den Futon, der aus einer Schlafunterlage und einer Decke besteht. Traditionell gehört zu dieser Schlaffläche auch eine Art von Kissen, die sich nach der Frisur des Schlafenden richtet. Für aufwendige Frisuren gibt es spezielle Kissen, die den Sitz dieser Frisur während des Schlafs schützen sollen. In der edlen Variante kann die Kopfauflage sogar das Haar über Nacht parfümieren. Die einfachste Variante besteht aus einer schlichten Rolle, deren Länge einen, aber auch bis zu zwei Schlafplätze abdeckt.
Die in westlichen Kulturen vorherrschende Meinung, ein Schlafplatz bestünde aus einem Bettgestell mit einer Matratze hat sich bei der hiesigen Variante des Futons ebenfalls durchgesetzt. Um dem japanischen Schlafgefühl, möglichst nah am Boden zu schlafen, gerecht zu werden, findet man hier Futonbetten mit einem äußerst flachen Bettgestell, in dem sich eine Matratze befindet. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, darin eine Federkernmatratze unterzubringen. Diese Option entfernt sich allerdings sehr weit vom japanischen Ansatz, der davon ausgeht, dass Schlafen eine natürliche Funktion des Körpers ist, die auch in einer möglichst natürlichen Umgebung stattfinden sollte. Schließlich beherbergt die Federkernmatratze von der Natur der Sache her Metallfedern, die in der Tat alles andere als natürlich sind. Wer diesem natürlichen Ansatz näher kommen möchte, sollte sich daher an Kaltschaummatratzen oder andere metallfreie Varianten als Schlafunterlage halten.