Schlafstörungen

Wecker

Schlecht geschlafen hat jeder schon einmal, der vor einer Prüfung, einem Vorstellungsgespräch oder einem anderen für ihn wichtigen Termin stand. Eine solche Schlafstörung ist einfach zu begründen und geht in der Regel auch direkt nach dem schlafraubenden Ereignis vorüber. Ganz anders sieht es mit ernsthaften Schlafstörungen aus, die sich nicht nur über einen längeren Zeitraum erstrecken, sondern im schlimmsten Fall auch noch gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können.

Dabei gibt es ganz unterschiedliche Dinge, die unter dem Begriff der Schlafstörungen zusammengefasst werden. Dazu zählen beispielsweise

  • Schnarchen
  • Schlafapnoe (Atemaussetzer)
  • Einschlafstörung
  • Durchschlafstörung
  • stark verfrühtes Erwachen

All diese Schlafstörungen zählen zu den leichten Störungen, solange sie über einen begrenzten Zeitraum von maximal sechs Wochen anhält. Alles, was darüber hinausgeht, ist zumindest verdächtig, eine schwere Schlafstörung zu sein und gehört in die Hände eines Spezialisten. Dabei sollte man zunächst den Hausarzt aufsuchen, der in der Regel zunächst das Lebensumfeld als Ursache der Schlafstörung abklopft. Erst wenn diese Ursachen ausgeschlossen werden konnten, kommen Fachärzte als Ansprechpartner dazu. Schließlich gibt es für jede Schlafstörung auch mögliche ernsthafte Erkrankungen als Ursache.

Schnarchen ist nicht nur für andere Menschen eine Störung im Schlaf. Als rasselndes Atemgeräusch kann es unter Umständen zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Körpers führen. Betroffene Personen wachen dadurch teilweise auf. Die Folge ist eine verstärkte Müdigkeit und eine herabgesetzte Leistungsfähigkeit während des Tages. Natürlich ist eine gestörte Sauerstoffversorgung über eine längere Zeit, auch wenn sie nur während der Nacht besteht, ein gesundheitsgefährdender Zustand, der behandelt werden muss.

Schlafapnoe bedeutet, dass der Betroffene im Schlaf Atemaussetzer hat. Je nach Schwere der Symptome können diese Aussetzer etliche Sekunden anhalten. Die Folge ist in erster Linie ebenfalls eine verminderte Sauerstoffversorgung, was je nach Länge des Aussetzers von plötzlich erhöhtem Puls über Aufwachreaktionen bis in letzter Konsequenz hin zum Risiko eines Sekundentods führen kann. Schlafapnoe steht darüber hinaus im Verdacht,  zu einem erhöhten Stresslevel, sowie zu verminderter Leistungsfähigkeit, Sekundenschlaf und sogar zu Depressionen führen zu können. Schlaflabore beobachten die Dauer und die Schwere der Schlafapnoe und können differenzierte Gegenmaßnahmen ergreifen und den Betroffenen so eine echte Hilfe bieten.

Einschlafstörungen bezeichnen das Phänomen, dass betroffene Personen teilweise stundenlang wachliegen. Sie leiden darüber hinaus oft unter kreisenden Gedanken, die getreu der Volksweisheit »Nachts sind alle Katzen grau« selten positiv ausfallen, sondern im Gegenteil nur immer schlimmer und bedrückender werden. Die Folge ist natürlich, dass die Schlafdauer unter Umständen massiv verkürzt wird. Eine herabgesetzte Leistungsfähigkeit am Tag ist nur eine der Folgen. Die Betroffenen leiden darüber hinaus unter den sehr negativen Gedankenspiralen, die sie mit ihren Sorgen auch tagsüber begleiten. Von leichten Beruhigungsmitteln bis hin zu massiven Schlafmitteln kann der Arzt vieles für seinen Patienten tun.

Durchschlafstörungen zeichnen sich dadurch aus, dass die betroffenen Personen nachts immer wieder erwachen. Dies kann durch Albträume ausgelöst werden, aber auch ohne erkennbaren Grund auftreten. Einige Patienten berichten davon, dass sie darüber hinaus stark schwitzen. Gerade starkes Schwitzen ist für den Arzt oft ein Zeichen für eine zugrunde liegende schwerere Erkrankung, die zwingend vom Facharzt abgeklärt werden sollte. Aber auch ohne starkes Schwitzen sollte eine länger als sechs Wochen andauernde Durchschlafstörung medizinisch abgeklärt werden. Schließlich leider auch darunter die Schlafqualität und in der Folge die Lebensqualität.

Stark verfrühtes Erwachen bedeutet, dass man deutlich vor der geplanten Zeit, zumindest aber etwa nach zwei bis fünf Stunden nach dem Einschlafen, ohne dass man wieder einschlafen kann. Die betroffenen Personen leiden darunter, dass sie abends viel zu früh wieder müde werden. Im Fall einer schweren Schlafstörung artet das Ganze zu einem Teufelskreis aus. Die Menschen werden abends früher müde, legen sich schlafen, sind aber erneut nicht in der Lage, ausreichend lange zu schlafen. Umso früher werden sie am Abend wieder müde. Die mangelhafte Erholung kann diverse gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Menschen, die von schweren Schlafstörungen betroffen sind, tun dies meist als vorübergehendes Phänomen ab. Schlafforscher raten daher dazu, ein Schlaftagebuch zu führen. Dauert die Störung länger als sechs Wochen an, raten sie stark dazu, einen Fachmann aufzusuchen. Dieser kann dann tatsächlich darüber entscheiden, ob Handlungsbedarf besteht.