Es gibt Menschen, die stehen buchstäblich mit den Hühnern auf, gehen aber auch mit ihnen wieder ins Bett. Für andere Menschen ist genau das ein Graus. Sie schlafen gerne etwas länger und können dafür abends länger wach bleiben.
Man spricht dabei von Frühaufstehern und von Nachteulen. War man aber früher noch der Meinung, man könnte gerade Kindern das Nachteulendasein durch strenge Maßnahmen aberziehen, weiß man es inzwischen besser. Schließlich liegt diese Veranlagung bereits in den Genen. Wer sein Kind frühzeitig beobachtet, weiß, zu welcher Zeit es ungefähr fit wird und wann es wieder Schlaf braucht.
Folgende Aufsteh- und Bettgehzeiten ergeben sich:
Aufstehzeit | Bettgehzeit | |
Frühaufsteher | zwischen 5 Uhr und 7 Uhr | zwischen 18 Uhr und 20 Uhr, später zwischen 20 Uhr und 21 Uhr |
Nachteulen | zwischen 8 Uhr und 10 Uhr | zwischen 21 Uhr und 23 Uhr, teilweise sogar später |
Ob man Probleme im Zusammenleben mit anderen Menschen bekommt, hängt ganz von der Zusammenstellung der Familie, aber zu großen Teilen auch von der Bereitschaft der Beteiligten ab, sich auf diesen Umstand einzustellen. Sind beispielsweise die Eltern absolute Frühaufsteher, könnte es ihnen schwer fallen, sich auf das Kind einzustellen, das von Anfang an eine Nachteule ist. Hier helfen Rituale, mit der Situation umzugehen. Das Kind darf beispielsweise aufbleiben, bis es tatsächlich müde ist. Dafür wird recht bald geklärt, dass in dieser Zeit die Eltern Zeiten für sich haben. Es findet dementsprechend keine Ansprache und auch keine über das Notwendige hinausgehende Beschäftigung mit dem Kind statt. Das Kind darf sich beispielsweise im Kinderzimmer aufhalten oder geht sogar schon ins Bett, darf aber noch lesen oder spielen.
Etwas schwieriger wird es, wenn das Kind ein Frühaufsteher ist, die Eltern aber in Richtung Nachteule tendieren. Hier gilt es, dem Kind frühzeitig anzutrainieren, dass es zwar wach sein darf, aber nach Möglichkeit die Eltern nicht wecken sollte. Abends sind die familiären Aktivitäten so einzuplanen, dass das Kind bereits relativ früh schlafen gehen kann.
Wenn die Kinder ins Schulalter kommen, gilt es, den Rhythmus etwas anzupassen. Selbstverständlich ist es nicht möglich, das Kind einfach später zu schicken. Viele Lehrer sind allerdings inzwischen informiert und achten, solange die Kinder noch jünger sind, darauf, dass gerade in den frühen Stunden auf die Kinder Rücksicht genommen wird, die noch nicht so fit sind.
Grundsätzlich handelt es sich bei dieser Unterscheidung ja lediglich um eine Tendenz. Es bedeutet sicher nicht, dass diese Menschen zu anderen Zeiten zu nichts zu gebrauchen sind. Tatsache ist aber, dass die besten Leistungen zu den entsprechenden Zeiten erbracht werden können. So werden im Berufsleben Nachteulen die besten Ergebnisse erst ab einer bestimmten Zeit im Lauf des Vormittags produzieren, können dann aber auch bis in die Nacht hinein arbeiten. Frühaufsteher hingegen können schon am früheren Morgen äußerst produktiv sein. Sie sollten ihre Arbeit aber früher beenden als Nachteulen.
Es gibt etliche »Tricks«, die gerade Nachteulen das frühere Aufstehen erleichtern sollen. Um das geeignete Mittel herauszufinden, sollte man einige Tage in den Ferien oder während eines Urlaubs verwenden. So gibt es beispielsweise Wecker, die mit einer Imitation von natürlichem Licht arbeiten. Sie erleuchten das Zimmer schrittweise, so dass der Körper das Gefühl bekommen soll, es wäre bereits später. Andere Wecker arbeiten mit Geräuschen aus der Natur, die ebenfalls ansteigend erklingen. Für manche Nachteule ist es aber bereits ausreichend, wenn sie ihren Wecker mehrere Male auf Nachwecken stellen können.
Frühaufsteher haben es da nicht so schwer, weil gerade in Deutschland viele Arbeits- und Anfangszeiten auf sie eingestellt sind. Für sie stellt sich lediglich die Herausforderung, mit der Arbeit aufzuhören, bevor sie unproduktiv werden.
In der Arbeitswelt sollten extreme Vertreter beider Richtungen bevorzugt einem Job mit Gleitzeit nachgehen.